Als wir uns im Herbst 2021 zum zweiten Mal mit den Aargauer Familien im Wald zum Grillen trafen – seinerzeit die fast einzige mögliche Aktivität, bei der die Kinder gemeinsam frei herumtoben konnten – kam der Vorschlag, zusammen wegzufahren.
Ruckzuck waren wir vier Familien, die beim Wochenende auf der Skihütte am Flumserberg dabei sein wollten. Die Hütte hatte ich zuvor im Internet aufgestöbert. Bald sollte es losgehen und alle waren voller Vorfreude. Doch dann kam ausgerechnet mir etwas dazwischen. Zum Glück durften wir problemlos auf das nächste verfügbare Wochenende umbuchen; allerdings erst vier Monate später Ende März 2022.
Zwischenzeitlich war es Frühling geworden und fast alle Massnahmen waren aufgehoben. Viele Familien waren wieder in andere Vereins- und Freizeitverpflichtungen eingebunden. Manche sagten ab; jemand anderer kam hinzu. Somit trudelten wir in einer neuen Formation ein, als ursprünglich geplant. Insgesamt zehn Kinder zwischen eins und zwölf Jahren waren mit dabei. Einige kannten sich bereits, andere wiederum gar nicht, und so war jeder gespannt, was das Wochenende bringen würde.
Am Samstag gingen wir zuerst gemeinsam schlitteln, danach zimmerten die Kinder vor der Hütte eine schöne Sitzbank aus Holzpaletten. Es wurde ein Feuer gemacht und ein Berg von Würsten gegrillt. Bei Ukulele und Gesang genossen wir den herrlich sonnigen Nachmittag. Die Sorgen waren weit weg und es war schön, den Kindern beim Spielen zuzusehen. Abends gab es dann noch ein grosses Raclette-Essen. Die Holzhütte bebte bis spät abends unter den Fang- und Versteck-Spielen der Kinder.
Als wir am Sonntagnachmittag, nach einer erneuten Schlittenpartie, nach Hause aufgebrochen sind, fühlte es sich beinahe so an, als hätten wir einen richtigen Urlaub miteinander verbracht. Wahrscheinlich wären wir ohne die extremen Einschränkungen im Herbst gar nicht auf die Idee gekommen, ein gemeinsames Hüttenwochenende zu verbringen; jeder hätte selbst genug Zerstreuung gehabt. Schon komisch, dass es offenbar all das gebraucht hat, um uns gemeinsam in die Berge zu bringen. Zurück blieb ein schönes Gefühl der Inspiration und Dankbarkeit für die Türen, die sich geöffnet haben. Mit Sicherheit werde ich wieder einmal etwas organisieren.
Text: Gudrun, Graswurzle Gruppe Aargauer Familien
1 Kommentar zu „Auszeit in den Bergen mit den Aargauer Graswurzler-Familien“
Herzlichen Dank für das Teilhaben dieses schönen Erlebnisses. Es zeigt sich einmal mehr, dass es sich lohnt, neue Wege zu gehen! Weiter so!
Herzlich
Ursula