Prisca Würgler
Auf dem Familienbetrieb Otti wird mit einer rund 400-jährigen Mühle eigenes Biokorn gemahlen. Angetrieben wird das Mahlwerk von einem gigantischen Wasserrad in einem Bach, der im Oberbucheggberg entspringt und später in die Aare mündet.
Rund 60 Graswurzler trafen sich dort am Sonntag zum Wurzelpflege-Anlass in der Region Biel-Seeland. Ein beispielhafter Moment: Viele der Menschen, die sich hier trafen, kannten einander noch nicht, doch das gemeinsam Erlebte, die ausgelassene Stimmung, das anregende Ambiente und die inspirierenden Begegnungen legten den Nährboden für Freundschaften.
Auch an mir beobachte ich immer wieder dieselbe Entwicklung: In leicht angespannter Stimmung mache ich mich jeweils auf den Weg an geplante Treffen. Unterwegs frage ich mich, auf wen ich wohl treffen werde, welche Stimmung aufkommen wird und ob ich mich wohlfühlen werde… Sobald ich ankomme, in die Menschenvielfalt eintauche und mich auf die nährenden Begegnungen einlasse, entsteht eine Leichtigkeit und Klarheit, auf diesem Weg am richtigen Platz zu sein.
An diesem Tag hat die Führung durch die Mühle, das hofeigene Buffet, die spielenden Kinder am Hofbrunnen, die Kutschfahrt an den Getreidefeldern vorbei sogar zum gemeinsamen Singen eingeladen.
Nebst offiziellen Präsentationen von Graswurzle-Projekten und Entwicklungen blieb viel Platz für den Austausch untereinander.
Da entsteht ein neues Bildungsangebot für Jugendliche, hier eine neue Dorfgemeinschaft, dort ein grosses Permakulturprojekt.
An diesem Tag war für die Kinder, für Eltern und Grosseltern die Welt mehr als in Ordnung. Ich habe viel Kraft und Zuversicht aus den Begegnungen mit ganz tollen Menschen geschöpft! Reich eingedeckt mit hofeigenen Lebensmitteln und einem Blumenstrauss an neuen Ideen für Projekte bin ich wieder nach Hause gefahren.
1 Kommentar zu „Die Spreu vom Weizen trennen“
Ja! Da war ich auch schon mal und habe mich von Ätti fahren lassen.
Schön!