Glückliche Fügungen

Anstatt über die schlimmen Corona Massnahmen zu jammern, denken immer mehr Menschen über Lösungen und Möglichkeiten für eine enkelwürdige Zukunft nach. So auch bei dem Treffen, welches Cindy, Sascha und Jürg auf ihrem Demeter-Hof organisiert haben.

Gastbeitrag von Stephan Seiler

Cindy, Sascha und Jürg haben es getan. Sie haben Menschen miteinander verbunden, die sich vorher noch nie gesehen hatten. Im Intranet der Graswurzle hatten sie Interessierte aus der Region zu ihrem Demeter-Hof eingeladen. Menschen, die eine freie Gesellschaft mitgestalten wollen. Schön gelegen ist ihr Hof, mit einem eigenen kleinen Wäldchen. Das Essen hat jeder selber mitgenommen. Ein feiner Glühmost wurde auf dem Feuer zubereitet und der Tisch war schon bald mit allerlei Köstlichkeiten reich gedeckt. Beim Essen wurden Erfahrungen und Ideen ausgetauscht. Wem es beim stehen zu kalt wurde, konnte sich einfach an das wärmende Holzfeuer setzen.

Cindy, Sascha und Jürg hatten sich gut vorbereitet. Nachdem sich alle mit ihrem Wohnort meldeten, standen die Menschen aus derselben Stadt oder Gemeinde schon bald zusammen. Auf zwei zuvor erstellten Kartons konnte jeder seine Bedürfnisse und seine Wunschgruppe eintragen. So entstanden in kurzer Zeit «Spezialistengruppen», die sich an den Kompetenzen und Interessen der Teilnehmenden orientieren: Gesundheit, Kinderbetreuung, Landwirtschaft, Kultur. Es tat mir gut, mit freien Menschen gemeinsam an einem Feuer sitzen zu dürfen. Ich fühlte mich diesen Menschen nah, obwohl ich sie vorher noch nie gesehen hatte.

Ein Jammern über die schlimmen Corona Massnahmen hörte ich nicht. Vielmehr sprachen sie über Lösungen, über Möglichkeiten für eine freie und enkelwürdige Gemeinschaft. Ein lichtvolles und kraftspendendes Gefühl stellte sich bei mir ein, eine Art Verbundenheit, die man mit Worten kaum beschreiben kann. Wer es zulässt, kann es erfahren. An diesem Sonntag lernten sich gar zum ersten mal Menschen kennen, die in derselben Gemeinde an derselben Strasse wohnen, ohne vorher davon gewusst zu haben. Wenn das keine «glückliche Fügung» ist.

Text: Stephan Seiler

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