Natur pur für die Haut: Heilöle und Cremes

Wirksame Rezepturen selbst gemacht: Öle, Cremes und Salben selbst herzustellen macht Spass! Umso mehr, wenn die Zutaten und Werkzeuge für die Naturkosmetik schon alle fein säuberlich parat stehen. Die Kräuterfrau Karin Thürlemann hatte am Kurs – zu dem der Wildblumenverein eingeladen hatte – alles bestens vorbereitet. Ölauszüge, Hydrolate, Tinkturen, Pflanzentees, Blütenwasser, Wachse, Emulgatoren und ätherische Öle standen schon griffbereit in der Küche des Hauses zum Eckstein, so dass die Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer nach einer kurzen Einführung gleich schon loslegen konnten mit dem Rühren und Mixen.

Zurück zur Natur

«Mir ist es ein Anliegen, dass die Menschen zurück zur Natur finden und wegkommen vom Konsumdenken», sagt die Kräuterfrau einleitend. «Denn die Natur liefert uns alles, was wir brauchen.»

Als grösstes Organ des Menschen soll auf die Haut nur das Beste vom Besten, also Natur pur aufgetragen werden, findet die Graswurzlerin. Kosmetikprodukte vom Grossverteiler basieren meist auf Erdölderivaten, Chemiestoffen wie Parabene, Paraffine, Formaldehyd, EDTA. Und alles, was wir an unsere Haut oder in unsere Haare geben, wandert auch in unseren Körper. Dann doch lieber natürliche Inhaltsstoffe als Alternative! Zumal das Salbenrühren eine sehr sinnliche und erdende Tätigkeit ist. Vor allem durch die feinen und Nasen umwerbenden Düfte sowie den unterschiedlichen Texturen der Zutaten. «Die eigenen Pflegeprodukte herzustellen bedeutet überdies auch Unabhängigkeit», sagt sie.

Eigene Mischungen kreiert

Und so zauberten die Teilnehmenden gemeinsam in zwei Gruppen je fünf Produkte in drei Stunden. Mit der Waage wogen sie die Zutaten akkurat ab, erhitzten die Komponenten bis auf die Soll-Temperatur, mischten sie zusammen, rührten und veredelten die Mischung mit einigen Tropfen ätherischen Ölen, füllten sie in Töpfchen ab, und fertig war die fein duftende Bodybutter. Eine Duschbar für Haut und Haar, eine Schüttellotion für die Nachtpflege, eine Lindenblüten Hand- und Hautcreme und eine feste Deocreme folgten. Mit viel Enthusiasmus und Freude gingen die Teilnehmenden ans Werk, arbeiteten Hand in Hand, tauschten sich vergnügt aus, und es wurde auch viel und herzhaft gelacht.

Auch Karin Thürlemann war voll in ihrem Element. Die Naturgeniesserin, Kräuterfrau, Mutter, Störköchin, begeisterte Berggängerin und leidenschaftliche Selbermacherin hat ihre Kräuterei im Jahr 2021 gegründet. Mit einer bunten Palette an Wildpflanzenkursen gibt sie ihr Wissen weiter. Ihr Ziel ist es, die Menschen wieder vermehrt in die Eigenverantwortung zu führen. «Auch den Samen zu säen für einen achtsamen und ehrenvollen Umgang mit der Natur ist mein Wunsch.»

Hexensuppenkochen

Die Wildheit und Schönheit der Natur hatten sie schon als Kind fasziniert. Aufgewachsen auf einem Bauernhof erprobte sie als Kind das Hexensuppenkochen und wählte später den Beruf der Köchin. Die Pflanzen waren stets ihre Wegbegleiter und die Kräuter hatten ihr Herz schon längst erobert. So hegt und pflegt sie denn auch in ihrem Garten ihre Pflanzenverbündeten. Ihr Garten ist ihre Passion, täglicher Begleiter, Seelsorger und „Arbeitgeber“ zugleich. «Und er lehrt mich immer wieder die Kunst der kleinen Schritte.»

Und viele kleine Schritte führen am Schluss auch zum Ziel. Mit einer reichbefrachteten Kursdokumentation und den selbst gemachten Pflegeprodukten im Gepäck, machten sich die Kursteilnehmenden am Ende des Nachmittags – der wie im Flug verging – stolz und zufrieden auf den Heimweg. 

www.diekraeuterei.ch