Kraftorte im Tessin laden zum Meditieren ein

Mitte November trafen sich die Graswurzler im Tessin für eine gemeinsame Wanderung. Buchautor Claudio Andretta führte die Gruppe zu den Kraftorten «Rovine del Castelliere» und der Kapelle St. Anna.

Gastbeitrag von Erica Bänziger

Unter der Leitung von Claudio Andretta, Buchautor von «Orte der Kraft im Tessin», trafen sich 24 Gleichgesinnte für eine energievolle Wanderung. Mit dabei waren auch vier Hunde und der dreijährige Maximilian. So versammelten wir uns an der – von der Morgensonne bestrahlten – Piazza von Tegna. 

Tegna – was Tag bedeutet – ist schon auf sehr alten Karten als Siedlungsgebiet eingetragen; hier fühlten sich die Menschen offensichtlich immer schon sehr wohl. Der Kraftplatz «Rovine del Castelliere» wurde schon früh von den Kelten besiedelt. Damals lebten oft Druiden und Schamanen an diesen Kraftorten. Die Dorfmenschen pilgerten in einem knapp vierzigminütigen Fussmarsch zu diesen Stätten, um Rituale der Heilung und anderes zu vollziehen.

Wo früher Fruchtbarkeitsrituale stattfanden

Claudio erklärte, dass zu dieser Zeit Messer und Schwerter am Brunnen geschliffen wurden. Und bevor man in eine Schlacht zog, wurden die Waffen am Brunnen gesegnet. Der Dorfbrunnen hatte also eine wichtige Bedeutung und war nicht nur Wasserlieferant. Die Einschnitte im Stein, die zum Messerschleifen dienten, sind noch heute deutlich erkennbar.

Der Wanderweg führte uns durch einen schönen Kastanienwald, vorbei an der Wasserfassung des Dorfes, bis zur Höhe von Selvapiano, was «flacher Platz im Wald» bedeutet. Solche Weggabelungen waren schon immer Kraftplätze; Menschen hielten dort inne, beteten oder legten einfach nur eine Rast ein. Die verschiedenen Steine im Wald dienten auch als Ort für Fruchtbarkeitsrituale.

Hohe Boviseinheiten 

Mit einem Holzpendel ermittelte Claudio direkt vor uns die Boviseinheiten dieses Ortes: Vor dem Bildstock waren es stolze 10’500, und der ganze Platz wies 9’000 auf. Die durchschnittliche Schwingung eines gesunden Menschen liegt bei 6’500, was bedeutet, dass an diesem Ort bereits Energie getankt werden kann; egal, ob beim Rasten oder Meditieren; sogar Heilung ist möglich.

Früher arbeiteten die Menschen praktisch immer im Freien und im Wald: Man sammelte Holz, Beeren und Kastanien und war sehr oft mit den Tieren – vor allem Ziegen – unterwegs. So gab es in der Natur leider viele Gefahren, sodass Beten um Schutz und Hilfe für die Menschen selbstverständlich und wichtig war. An solchen Orten kann jeder positive Energie tanken, sich für neue Projekte inspirieren lassen. Nicht zuletzt sind solche Kraftorte auch ideal zum Schreiben.

Purzelbaum schlagender Zwerg

Claudio erzählte weiter, dass sich immer dort, wo sich Wege treffen oder zwei Flüsse zusammenfliessen, besondere Kraftplätze bilden. In Tegna fliessen Maggia und Melezza zusammen und in Intragna sind es Isorno und Melezza. Zwei Kreuzungspunkte in unmittelbarer Nähe, was einer der Gründe für die frühe Besiedelung war.

Während wir den spannenden Geschichten lauschten, entdeckten einige von uns sogar einen Zwerg, der auf dem Stein Purzelbäume schlug. Zwar sind nicht alle von uns so hellsichtig, aber es war schön, sich dieses Bild auch nur vorzustellen und zu wissen, dass wir im Wald und in der Natur nicht allein sind, sondern Elementarwesen um uns haben. Daher sollten wir in der Natur stets respektvoll unterwegs sein.

Ein Rastplatz zum Feiern

Unterwegs in Richtung Forcola, was «Gabelung» bedeutet, kamen wir an einigen Orten vorbei, die man sich gut als Energieplätze vorstellen kann. So steht da beispielsweise ein Kastanienbaum, der mit einem Stein so stark verwachsen ist, sodass man sich direkt zum Meditieren daraufsetzen kann. In Forcola laden viele schöne Steintische zum Picknicken ein. Früher kamen die Dorfbewohner gerne hierhin, um gemeinsam zu feiern. Wir hielten Rast, plauderten und tauschten uns aus und genossen die noch wärmende Novembersonne. Dazu assen wir die mitgebrachten Knabbereien.

Wieder voller Energie ging es dann zum Castelliere hoch. Der Weg ist dort – wie fast überall im Tessin – steinig und steil. Insgesamt gab es noch 300 Höhenmeter, die es zu überwinden galt. In dieser Gegend spricht man vom «Tessin des Granits» – also viele, viele Felsenstufen. Oben angekommen, wurde einmal mehr die Energie gemessen. Dort, wo früher die Kelten siedelten, konnte Claudio 14’500 Boviseinheiten messen. Allerdings gibt es in der Mitte der Anlage auch einen Punkt, wo es nur gerade 3’200 sind. Scheinbar wurden an dieser Stelle bestimmte Rituale durchgeführt, die mit der schwarzen Göttin – der Göttin des Todes – zusammenhängen.

Wintersonnenwende bringt Energieanstieg

An bestimmten Tagen – beispielsweise am Tag der Wintersonnwende am 21. Dezember – steigt die Energie auf dem Castelliere noch beträchtlich an. Die Wintersonnwende symbolisiert ein Neubeginn; danach wird es ja bald wieder heller, bis am 2. Februar (Maria Lichtmess) wieder eine Stunde länger Tag ist. Die Kelten hatten die ähnlichen Rituale wie die indischen Kulturen. Durch die Vermischung von der keltischen und römischen Kultur, ging vieles verloren oder wurde christlich.

An einem wunderschönen Aussichtspunkt – mit Weitsicht nach Locarno und auf den Lago Maggiore – versammelten wir uns um den Kraftfelsen, um noch vor dem Mittagspicknick zu meditieren. In der Nähe des Felsens steht ein ganz besonderer Baum: eine Tanne, die Stamm in Stamm mit einer Edelkastanie zusammengewachsen ist – eine Seltenheit. Zudem gibt es dort einen Baum mit einem sogenannten «Elfenauge». Dort wurden früher die Babys nach der Geburt durchgereicht, was ihnen ein gutes Leben bescheren sollte.

Anstieg der Boviseinheiten durch Herzensenergie 

Gestärkt durch Speis und Trank und die kraftvollen Energien ringsum, ging es zu einem weiteren Kraftfelsen. Hier konnte Claudio sogar stolze 17’000 Boviseinheiten messen. Dann – mit unseren Gedanken und der Herzensenergie der ganzen Gruppe – wurde der Platz auf 22’000 hoch energetisiert. Die Kraft dieser Gruppe zu erleben war eindrücklich. Der Blick ins Maggiatal war fantastisch, was uns dazu ermunterte, gemeinsam OM zu summen – eine geradezu mystische Stimmung.

Der Rückweg führte uns zur Kapelle St. Anna. Unterwegs konnten wir schöne Birkenwälder und alte Kastanienbäume bewundern und spürten dir kraftvolle Energie, die von ihnen ausging. Birkenwälder sind dem Licht geweiht und symbolisieren die weisse Göttin – die Göttin des Neubeginns und der Geburt. Birkensaft hat eine reinigende Wirkung. Im Frühling wird die Birke als einer der ersten Bäume grün; ein Symbol für das Neue.

Nächstes Ziel: Locarno und seine Kraftplätze

Auf dem Felsen neben der Kirche St.Anna genossen wir die letzten Sonnenstrahlen und unsere Wanderung ging zu Ende. Auch dieser Felsen ist energetisch hochschwingend. Zwar haben wir ihn nicht getestet, doch spürten wir, wie sehr es sich lohnte, sich dort etwas auszuruhen.

Die Lust auf weitere energievolle Wanderungen war in der Gruppe nach diesem Tag entfacht: Wir werden uns am 12. März 2023 in Locarno treffen, um die Energiepunkte der Stadt zu erkunden. Im Sommer stehen das Valle Bavona und das Val Calnegia auf dem Programm.

Buch «Orte der Kraft im Tessin» von Claudio Andretta 

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