Fastenkur als Chance für die Gesundheit

Beim Fasten wird nicht nur der Körper entgiftet; auch die mentale Reinigung ist Teil des Prozesses. Die Solothurner Lokalgruppe beschritt diesen Weg gemeinsam. Begleitet und unterstützt wurden die Graswurzler von Ernährungscoach Jan Schindler.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O für ein erfolgreiches Fasten. Anlässlich einer Infoveranstaltung informierte Jan Schindler die Graswurzler, wie eine Fastenkur richtig durchgeführt, und was sie während des Prozesses erwarten wird.

Gestartet wurde mit Entlastungstagen: keine Kohlenhydrate und nur leichte Kost. An den Fastentagen stand mittags ein grüner Smoothie mit kleinem Fruchtanteil, und abends eine salzfreie Gemüsebrühe auf dem Speiseplan. Beides wurde langsam gelöffelt; Wasser und Kräutertees durften nach Belieben getrunken werden. Durch das langsame Löffeln wurde die Achtsamkeit trainiert: «Sich hinsetzen und den Smoothie oder die Brühe bewusst zu sich zu nehmen, gehört zum Fasten dazu», erklärt Jan. Für die Fastentage sollte ein Minimum von sieben Tagen eingerechnet werden. Damit sich der Körper wieder langsam an feste Nahrung gewöhnt, folgen fünf Aufbautage nach dem Fastenbrechen.

Entgiftungssymptome sind nicht selten, aber überwindbar. Jan stand den Graswurzlern während der Fastenzeit als Coach zur Seite. Einfache Methoden, wie ein Entspannungsbad oder ein Wickel, können bei Kopfschmerzen unterstützend wirken. Zudem führte Jan mit der Gruppe Meditationen durch und leitete Gesprächs- und Fragerunden. Das Fasten sei nicht nur eine körperliche Reinigung; Gefühle, die zu verarbeiten seien, können ebenfalls hochkommen: «Wir haben einige Gänsehautmomente erlebt», erzählt Jan.

Der Hypnose- und Ernährungscoach sieht das Fasten auch als Chance, die Verantwortung für die eigene Gesundheit wieder selbst in die Hand zu nehmen. «Magen und Darm werden gereinigt und der Stoffwechsel wird angekurbelt.» Darüber hinaus werden die Geschmacksknospen aktiviert und das langsame, bewusste Essen trainiert.

Während der Fastenwoche traf sich die Gruppe regelmässig. Egal, ob beim Mandala malen, einer Wanderung durch die Verenaschlucht oder beim gemütlichen Feuer an der Aare: die Gemeinschaft stärkte und motivierte sich gegenseitig. Für die Lokalgruppenleiterin Lotti waren diese Aktivitäten ein wichtiger Bestandteil der Fastenkur: «Wir waren füreinander da», betont sie. In dieser Zeit habe sie gemerkt, wie wenig der Mensch eigentlich brauche, um glücklich zu sein. «Als ich nach der Kur in den ersten Apfel biss hatte ich das Gefühl, noch nie in meinem Leben so etwas Gutes gegessen zu haben», lacht sie. Ihren Kaffee habe sie allerdings vermisst, zelebriert diesen seit der Kur aber umso mehr: «Morgens einen Kaffee zu machen ist zum Ritual geworden.»

Text: Barbara Hagmann

Symbolbild © Pixabay
Ernährungscoach Jan Schindler

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